Vorurteile über Norddeutschland

Reisen bildet und hilft, Vorurteile abzubauen.

Stereotypen über Deutsche beschreiben uns in der Regel als mit Dirndl oder Lederhose bekleidete Biertrinkerinnen und Biertrinker. Innerhalb der Republik kristallisiert sich eine imaginäre Trennlinie zwischen Bayern und Preußen, die wohl auf die Ära Wilhelm II. zurückzuführen ist als letztere den Führungsanspruch über die Nation für sich reklamierten. Doch es geht noch differenzierter. Auf Business Insider gibt es eine Landkarte, mit den gängigen Klischees für jedes Bundesland. Tatsächlich mag es immer irgendwelche Typen geben auf denen das eine oder andere Klischee zutrifft. Den Norddeutschen wird nachgesagt, dass sie stur und wortkarg seien, aber mit ein bisschen Nachdenken erinnert man sich vielleicht doch auch an den einen anderen Zeitgenossen von anderswo, auf den diese Charaktereigenschaften genauso zutreffen. Humor ist, wenn die Betroffenen darüber lachen können, noch besser ist es allerdings hinzufahren, die Leute kennenzulernen und die Vorurteile aus dem Weg zu räumen. Und wie bei jeder Reise ist der Kontakt zu den Einheimischen, das was am nachhaltigsten in Erinnerungen bleibt.



Fakten statt Vorurteile

Zu einigen der genannten Stereotypen zu den norddeutschen Bundesländern, lohnt es sich vor der Anreise schon etwas zu wissen.

Hamburg: Berühmt ist die Stadt für die Reeperbahn, die einst die sündigste Meile Europas war, heute aber eher Mainstream-Unterhaltung bietet. Neuzeitliche architektonische Highlights gibt es in der HafenCity, die derzeit in großem, kreativem Stil wiederbelebt wird. Ein Highlight der Weltstadt mit Herz ist die Elbphilharmonie.

Bremen: Die Hansestadt Bremen bildet zusammen mit Bremerhaven das kleinste Bundesland. Tatsächlich hat man schon einmal überlegt, einige kleinere Bundesländer zusammenzulegen. Gerade die Bremer pochten aber auf Ihre Eigenständigkeit.

Schleswig-Holstein: Bei Sylt steht „Snobs“ in der Karte. Damit sind sicher nicht die Einheimischen gemeint, sondern eher Auswärtige, die auf der Insel der Schönen und Reichen in ihrer Zweitvilla oder in 5-Sterne Hotels wie dem Fährhaus residieren. Wer günstig unterkommen möchte, sollte gezielt Ferienhäuser in Schleswig-Holstein suchen.

Mecklenburg-Vorpommern: McPomm ist mit 69 Einwohner je km² das am dünnsten besiedelte Bundesland. Tatsächlich gibt es hier wenig Industrie, dafür umso mehr Natur. Hier gibt es nicht so viel Trubel und Promis wie auf Sylt, dafür sind die Ferienwohnungen in Mecklenburg-Vorpommern auch wesentlich günstiger. In gewisser Weise richtig ist die Beschreibung als „Rentnerparadies“. Die Lebenshaltungskosten für Rentner sind im Nordosten generell etwas niedriger als in anderen Bundesländern.

Niedersachsen: das platte Land kann verdammt aufregend wie etwa ein Besuch im Erlebnis-Zoo in Hannover, aber auch sehr entspannend sein

Schietwetter an der Küste

Vorurteile gibt es auch über das Wetter. Böse Zungen behaupten, dass es ständig nass und kalt ist. Das ist nicht ganz verkehrt, gerade in den anderswo belastend heißen Sommermonaten ist es in Norddeutschland richtig angenehm. Allergiker genießen die saubere Luft mit wenig Allergenen. Insbesondere an der Ostsee spricht man von einem Schon- und Reizklima, das sich positiv auf die Gesundheit auswirkt. Foto: Pixabay